24 Heures du Mans 2019

WEC, 8. Lauf, 24 H Le Mans

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Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC, 8. Lauf, 24 Stunden von Le Mans/Frankreich

„Wir können stolz sein“

Le Mans – Bei den 24 Stunden von Le Mans verpassten Christian Ried (Schönebürg), Matt Campbell (Australien) und Julien Andlauer (Frankreich) nach ihrem Vorjahressieg diesmal den Sprung aufs Siegerpodium. Trotzdem kann das Team Dempsey Proton Racing auf die erfolgreichste Saison seiner Geschichte zurückblicken. Bei den in der Super-Saison 2018/2019 der Sportwagen-Weltmeisterschaft ausgetragenen acht Rennen feierte die Mannschaft aus dem schwäbischen Ummendorf fünf Siege mit dem Porsche 911 RSR: 2018 gewann sie in Le Mans, Silverstone und Shanghai, 2019 in Sebring und Spa. So erfolgreich war kein anderes Team.

Bei der 87. Auflage des Sportwagenklassikers in Frankreich, der als härtestes Autorennen der Welt gilt, belegte das Erfolgstrio den fünften Platz in der besonders hart umkämpften Klasse GTE-Am. Im 911 RSR mit der Startnummer 77 behauptete es bei diesem Saisonfinale zeitweise die Führung auf dem 13,629 Kilometer langen Circuit des 24 Heures, doch ein platter Reifen und ein gebrochener Frontsplitter sorgten für zusätzliche Boxenstopps und verhinderten eine bessere Platzierung. Der vom Team Proton Competition eingesetzte 911 RSR mit der Startnummer 78 zeigte ebenfalls ein starkes Rennen und landete mit den Le-Mans-Neulingen Vincent Abril (Frankreich) sowie Vater und Sohn Philippe und Louis Prette aus Italien auf dem achten Platz. Ein Achtungserfolg.

Zwei weiteren 911 RSR von Dempsey Proton Racing brachte der Mythos Le Mans dagegen kein Glück: Für die Startnummer 88 mit dem von der Pole Position gestarteten Matteo Cairoli (Italien) sowie Satoshi Hoshino (Japan) und Giorgio Roda (Italien) ging das Rennen nach mehreren Abstechern neben die Strecke am späten Samstagabend vorzeitig zu Ende. Die Nummer 99 schaffte es erst gar nicht an den Start: Der Amerikaner Tracy Krohn erhielt von den Rennärzten nach einem heftigen Trainingsunfall eine Rennpause verordnet, so dass Patrick Long (USA) und Nic Jönsson (Schweden) ebenfalls nur die Zuschauerrolle blieb. Besonders bitter war das für Patrick Long, für den es sein rekordverdächtiger 16. Le-Mans-Start in Folge gewesen wäre.

Stimmen nach dem Rennen
Michael Ried
, Teameigner und Technischer Direktor: „Die 24 Stunden von Le Mans sind das härteste Autorennen der Welt. Wenn ich sehe, wie gnadenlos auch diesmal wieder um den Sieg gekämpft wurde, macht das unseren Sieg von 2018 noch wertvoller. Wir sind ein bestens eingespieltes Team und haben uns, wie ich denke, optimal auf diese Herausforderung vorbereitet. Doch das sind eben nur kleine Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Erfolg. Eine Garantie sind sie nicht. Wir hatten den Ehrgeiz, mit allen vier Autos eine gute Rolle zu spielen. Das ist uns nur zum Teil gelungen. Trotzdem blicken wir auf eine erfolgreiche Saison zurück. Fünf Siege – das hat kein anderes Team geschafft. Auf diese Leistung sind wir stolz. Wir werden jetzt die verdiente Rennpause genießen und freuen uns schon auf den Start der neuen Saison am 1. September in Silverstone.“
Patrick Dempsey, Teilhaber von Dempsey Proton Racing: „So ein Rennen erlebt man nur in Le Mans. Deshalb liebe ich diesen Ort. Unser Team hat sich schon die ganze Saison fantastisch geschlagen, und auch wenn es heute nicht für ganz nach vorne gereicht hat, so schmälert das diese Leistung keineswegs. Im Gegenteil: Wenn ich mit den Jungs zusammen bin, spüre ich sehr viel Herz, Charakter und Leidenschaft. Ich bin sehr stolz, Teil dieses Teams zu sein.“
Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Nach unserem Sieg im Vorjahr und unseren Erfolgen in dieser Saison wollten wir in Le Mans wieder auf dem Podium stehen. Wer dieses Gefühl schon einmal erlebt hat, kann davon nie genug bekommen. Doch diesmal blieb uns das leider versagt. Es waren nur Kleinigkeiten, die uns das Leben schwer machten, doch über die 24 Stunden summierten sie sich schnell zu einem Rückstand, der auf der Strecke auch mit dem allergrößten Einsatz nicht mehr aufzuholen war. Doch Le Mans ist nur eine Momentaufnahme. Auch wenn jetzt der eine oder andere enttäuscht ist, dürfen wir nicht vergessen: Hinter uns liegt die erfolgreichste WM-Saison für jeden von uns. Dafür haben wir hart gearbeitet, und darauf können wir stolz sein.“
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #77): „Das war sicherlich eines meiner schwierigsten Rennen. Eigentlich hatten wir alles, um zu gewinnen. Dass wir trotz mehrmaliger Führung nicht bis zum Schluss um den Sieg kämpfen konnten, ist schon enttäuschend. Doch uns hat einfach das nötige Glück gefehlt, das man in Le Mans so viel dringender braucht als bei jedem anderen Rennen auf der Welt. Erst ein platter Reifen, dann der Wechsel des Frontsplitters – allein das hat uns schon wertvolle Minuten gekostet. Dann hingen wir auch noch eine gefühlte Ewigkeit hinter dem Safety Car fest. Das war einfach zu viel Pech, um im Ziel ganz vorne mit dabei zu sein. Dennoch habe ich in diesem Rennen viel gelernt.“
Louis Prette (Porsche 911 RSR #78): „Mein erstes Le Mans war eine unglaubliche Erfahrung. Alle meine Erwartungen wurden übertroffen. Wir waren das einzige Team, bei dem alle Fahrer zum ersten Mal bei diesem fantastischen Rennen am Start waren. Von Proton Competition wurden wir hervorragend betreut, haben keine größeren Fehler gemacht und uns gegen die harte Konkurrenz in unserer Klasse den siebten Platz gesichert. Das haben uns vorher nicht viele zugetraut. Danke an meinen Vater und an Vincent, dass sie dieses unglaubliche Erlebnis mit mir geteilt haben.“
Matteo Cairoli (Porsche 911 RSR #88): „Ich habe unseren Porsche 911 RSR in Le Mans zum zweiten Mal in Folge auf die Pole Position gestellt. Darauf bin ich stolz, auch wenn wir diesen Vorteil im Rennen leider nicht umsetzen konnten. Doch Motorsport ist ein Teamsport. Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen. Diesmal ging für uns vieles schief. Doch das macht uns nur noch stärker. Wir werden aus diesen Erfahrungen lernen.“

Rennergebnis
Klasse GTE-AM

  1. Keating/Bleekemolen/Fraga (USA/NL/BRA), Ford GT, 334 Runden
  2. Bergmeister/Lindsey/Perfetti (D/USA/N), Porsche 911 RSR, 334
  3. Segal/Baptista/Lu (USA/BRA/CAN), Ferrari 488 GTE, 334
  4. MacNeil/Vilander/Smith (USA/SF/GB), Ferrari 488 GTE, 333
  5. Ried/Andlauer/Campbell (D/F/AUS), Porsche 911 RSR, 332
  6. Kimura/Cozzolino/Ledogar (J/J/F), Ferrari 488 GTE, 332
  7. P. Prette/L. Prette/Abril (I/I/F), Porsche 911 RSR, 332
  8. Companc/Griffin/Cressoni (ARG/IRL/I), Ferrari 488 GTE, 331
  9. Wainwright/Barker/Preining (GB/GB/A), Porsche 911 RSR, 331
  10. Gostner/Frey/Gatting (I/CH/DK), Ferrari 488 GTE, 330

Die Serie
In der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie fahren gemeinsam in einem Rennen, werden aber getrennt gewertet. Dempsey Proton Racing tritt mit dem Porsche 911 RSR in der Klasse GTE-Am gegen starke Konkurrenten von Aston Martin, Ferrari und Porsche an.

So geht’s weiter
Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 2019/2020 startet für Dempsey Proton Racing am 1. September mit dem Vierstundenrennen in Silverstone/Großbritannien.

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