24 H Le Mans
Le Mans ist für uns alle der Höhepunkt der Saison
Die 24 Stunden von Le Mans sind die größte Herausforderung, die der Motorsport zu bieten hat. In diesem Jahr mussten Fahrer, Teams und Fans besonders lange auf den Saisonhöhepunkt warten: Die 88. Auflage des Langstreckenklassikers geht wegen Corona mit großer Verspätung über die Bühne – am 19./20. September statt wie sonst im Juni. Die Teams Dempsey Proton Racing und Proton Competition setzen beim siebten Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft auf dem 13,629 Kilometer langen Circuit 24 Heures insgesamt vier Porsche 911 RSR in der besonders stark besetzten Klasse GTE-Am ein. Für die Erfolgsmannschaft aus dem schwäbischen Ummendorf ist die Reise nach Frankreich die Rückkehr an den Ort ihres größten Triumphes: 2018 hat Dempsey Proton Racing das härteste Autorennen der Welt gewonnen.
Um den Einsatz seiner vier 911 RSR in Le Mans optimal zu unterstützen, sind für Proton Competition und Dempsey Proton Racing mehr als 80 Personen an der Strecke, dazu neun Renntrucks. Damit es am Sonntag zu keiner zeitlichen Kollision mit der Zieldurchfahrt der Tour de France in Paris kommt, wurde der Start des Langstreckenklassikers am Samstag auf 14.30 Uhr vorgezogen. Wegen Corona sind erstmals in der Geschichte des Rennens keine Zuschauer zugelassen.
Dempsey Proton Racing: Im 911 RSR mit der Startnummer 77 sitzen Christian Ried (Schönebürg) und Matt Campbell (Australien), die Le-Mans-Sieger von 2018. Dritter Fahrer ist Riccardo Pera (Italien). In der Startnummer 88 wechseln sich Dominique Bastien (USA), Adrien De Leener (Belgien) und Thomas Preining (Österreich) ab. Die Fahrer der Startnummer 99 sind Vutthikorn Inthraphuvasak (Thailand), Lucas Légeret (Schweiz) und Julien Piguet (Belgien).
Proton Competiton: Horst Felbermayr (Österreich), Michele Beretta (Italien) und Max van Splunteren (Niederlande) gehen mit der Startnummer 78 ins Rennen.
Stimmen zum Rennen
Michael Ried, Teameigner und Technischer Direktor: „Le Mans ist immer ein ganz spezielles Rennen. Doch diesmal sind die Herausforderungen noch größer. Bisher konnten wir uns beim traditionellen Vortest auf die unvergleichlichen Besonderheiten dieser Strecke einstellen und dadurch bestens vorbereitet an den Start des Rennens gehen. Wegen Corona ist dieser Test ausgefallen. Das bedeutet, dass wir diesmal nur die Trainings direkt vor dem Rennen haben, um die Abläufe im Team zu optimieren und unsere 911 RSR perfekt abzustimmen. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die wir aber konzentriert und voll motiviert in Angriff nehmen werden.“
Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Die Verlegung des Rennens in den September verändert nicht nur die Anforderungen an die Teams, sondern bleibt auch für uns Fahrer nicht ohne Auswirkungen. So fahren wir im Juni normalerweise etwa acht Stunden durch die Nacht – jetzt sind es vier Stunden mehr. Und wenn es regnet, tut es das in dieser Gegend im September weitaus heftiger als im Juni. Auch die Temperaturen, die nicht zuletzt Motor und Reifen beeinflussen, werden anders sein als bei den Rennen in den Vorjahren. Doch wir werden uns auf alle Bedingungen so gut es geht einstellen und mit allem Einsatz versuchen, auch in diesem Jahr wieder das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen.“
Matt Campbell (Porsche 911 RSR #77): „Auch wenn es schon zwei Jahre her ist, dass wir Le Mans gewonnen haben – diesen Tag werde ich nie vergessen. Auf dem Podium über der Zielgeraden den Siegerpokal in Empfang zu nehmen, war ein Moment für die Ewigkeit. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich Gänsehaut. Schade nur, dass in diesem Jahr wegen Corona keine Zuschauer an der Strecke sein dürfen. Auch die Begegnung mit den Fans bei der traditionellen Fahrerparade in der Stadt wird mir fehlen.“
Riccardo Pera (Porsche 911 RSR #77): „Le Mans ist für alle Beteiligten der Höhepunkt des Jahres. Entsprechend groß ist auch bei mir die Vorfreude. Beim letzten Rennen in Spa mussten wir uns nach einem harten Kampf nur knapp geschlagen geben. Das war eine gelungene Generalprobe für Le Mans. Ich hoffe, dass wir jetzt auch dort gegen unsere noch zahlreicheren Konkurrenten bis zum Schluss um den Klassensieg kämpfen können.“
Thomas Preining (Porsche 911 RSR #88): „Für einen Rennfahrer ist es immer gut zu wissen, dass er ein erfahrenes Team hinter sich hat. In Le Mans ist das besonders wichtig, denn dieses Rennen ist schon sehr speziell. 24 Stunden sind eine kleine Ewigkeit, da kann viel passieren. Das Wichtigste ist, dass bei den Boxenstopps jeder Handgriff sitzt und man im Rennen so wenig Fehler wie möglich macht. Nur dann hat man eine echte Chance auf einen Spitzenplatz.“
Lucas Légeret (Porsche 911 RSR #99): „Ich freue mich sehr auf Le Mans, habe aber auch großen Respekt vor dieser Herausforderung. Schade, dass der traditionelle Vortest wegen Corona ausgefallen ist. Diese Gelegenheit hätte ich gerne genutzt, um möglichst viele Kilometer auf dieser sehr anspruchsvollen Strecke abzuspulen. Jetzt müssen wir umso intensiver daran arbeiten, die Trainings optimal zur Rennvorbereitung zu nutzen.“
Horst Felbermayr (Porsche 911 RSR #78): „Der Start mit Porsche in Le Mans war schon immer der Höhepunkt einer Saison. Das wird in diesem Jahr nicht anders sein. Der Faszination dieses Rennens kann auch Corona nichts anhaben. Es ist und bleibt die größte Herausforderung, der sich ein Rennfahrer stellen kann.”
Michele Beretta (Porsche 911 RSR #78): „In dieser Saison mit Proton Competition im Porsche 911 RSR meine ersten Rennen in der ELMS zu fahren, war für mich eine neue große Herausforderung. Dass ich jetzt in Le Mans starten werde, ist ein absoluter Höhepunkt in meiner Karriere. Ich danke dem Team, dass es mir für dieses wichtigste Rennen des Jahres sein Vertrauen schenkt.“
Die Rennstrecke
Die 24 Stunden von Le Mans sind ein Mythos. Das liegt an der wechselvollen Geschichte dieses Rennens mit Triumphen und Tragödien, aber auch an dem 13,629 Kilometer langen Circuit des 24 Heures. Seine Mischung aus permanenter Rennstrecke und gewöhnlichen Landstraßen ist so einzigartig wie seine legendären Kurven Mulsanne und Tertre Rouge sowie die fast fünf Kilometer lange Hunaudières-Gerade. In der Siegerliste des 1923 erstmals ausgetragenen Klassikers haben sich die besten Rennfahrer der Welt verewigt. Auch Hollywood hat der prestigeträchtigen 24-Stunden-Jagd in der französischen Provinz ein Denkmal gesetzt: Der Streifen „Le Mans“ mit Steve McQueen in der Hauptrolle kam 1970 in die Kinos und gilt als bester Rennsportfilm aller Zeiten.
Das Auto
In der Sportwagen-Weltmeisterschaft und damit auch bei den 24 Stunden von Le Mans starten Proton Competition und Dempsey Proton Racing mit dem Porsche 911 RSR. Sein vor der Hinterachse eingebauter Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel sorgt für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb.
Die Zeiten
Start des Rennens ist am Samstag, 19. September, um 14.30 Uhr. Am Donnerstag, 17. September, finden von 10.00 bis 13.00 Uhr, von 14.00 bis 17.00 Uhr sowie von 20.00 bis 00.00 Uhr freie Trainings statt. Für 17.15 bis 18.00 Uhr ist das Qualifying angesetzt. Ein viertes freies Training gibt es am Freitag, 18. September, von 10.00 bis 11.00 Uhr, bevor von 11.30 bis 12.00 Uhr die Jagd nach der Hyperpole auf dem Programm steht.
Live im TV
Der Langstreckenklassiker ist live und kostenfrei auf Eurosport 1 zu sehen. Der Sender zeigt auch die freien Trainings und die Qualifyings.
Die Serie
In der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie fahren gemeinsam in einem Rennen, werden aber getrennt gewertet. Dempsey Proton Racing und Proton Competition treten mit dem Porsche 911 RSR in der Klasse GTE-Am gegen starke Konkurrenten von Aston Martin, Ferrari und Porsche an.
Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC, 7. Lauf, 24 Stunden von Le Mans/Frankreich