24 Heures du Mans 2021
Le Mans stellt uns vor ganz neue Herausforderungen
Le Mans – Die 24 Stunden von Le Mans werden für Proton Competition und Dempsey Proton Racing die größte Herausforderung der Saison: Mit fünf Porsche 911 RSR ist die erfolgreiche Mannschaft aus dem schwäbischen Ummendorf beim weltberühmten Langstreckenklassiker am Start, der am 21./22. August seine 89. Auflage erlebt. Der Kampf um den Sieg ist in diesem Jahr besonders spannend, vor allem in der traditionell am härtesten umkämpften Klasse GTE-Am, in der nicht weniger als 24 Autos ins Rennen auf dem Circuit 24 Heures gehen. Für Proton Racing ist die Reise nach Frankreich die Rückkehr an den Ort seines größten Triumphes: 2018 hat der 911 RSR mit der Startnummer 77 das härteste Autorennen der Welt gewonnen.
Mit dem Porsche 911 RSR mit der Startnummer 79, der in Le Mans in der Klasse GTE-Pro an den Start geht, ist Proton Competition eine erfolgreiche Generalprobe gelungen: Vor gut einer Woche siegte das Team beim Rennen auf der legendären Road Atlanta, einem der Saisonhöhepunkte in der amerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Es war bereits der zweite Saisonsieg in den USA nach dem Triumph bei den legendären 12 Stunden von Sebring. Der Aufwand für Le Mans ist enorm: Das Team bringt zwölf Trucks an die Strecke und hat rund 100 Personen im Einsatz.
Für die 24 Stunden von Le Mans machen sich normalerweise weit mehr als 200.000 Fans auf den Weg in die französische Provinz. Wegen Corona musste das Rennen im Vorjahr jedoch vor leeren Tribünen stattfinden. Diesmal sind nach Auskunft der Veranstalter immerhin 50.000 Zuschauer zugelassen. Die Sportwagen-Weltmeisterschaft startet in Le Mans in die zweite Saisonhälfte. Es ist das letzte Europa-Rennen vor dem Abstecher nach Sakhir (Bahrain), wo am 30. Oktober ein Sechsstunden- und am 6. November ein Achtstundenrennen ausgetragen werden. Der in Fuji (Japan) vorgesehene Lauf wurde wegen der Pandemie abgesagt. Den Kampf um den prestigeträchtigsten Sieg des Jahres nehmen insgesamt 62 Autos mit 186 Fahrern auf. In Le Mans werden traditionell doppelte WEC-Punkte vergeben.
Dempsey Proton Racing: Im 911 RSR mit der Startnummer 77 wechseln sich Christian Ried (Schönebürg), Matt Campbell (Australien) und Jaxon Evans (Neuseeland) ab. Den zweiten 911 RSR (Startnummer 88) fahren Dominique Bastien (USA), Lance David Arnold (Duisburg) und Julien Andlauer (Frankreich). Teilhaber des Teams ist Hollywoodstar Patrick Dempsey, der sich 2015 als Zweiter in Le Mans seinen Rennfahrertraum erfüllte.
Proton Competition: Die Fahrer des 911 RSR mit der Startnummer 99 sind Vutthikorn Inthraphuvasak (Thailand), Florian Latorre (Frankreich) und Harry Ticknell (Großbritannien). Im zweiten 911 RSR (Startnummer 79), den Proton Competition für das Team WeatherTech Racing in der Klasse GTE-Pro einsetzt, wechseln sich Cooper MacNeil (USA), Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) ab. Zusammen mit Absolute Racing betreut die Mannschaft aus Ummendorf den 911 RSR mit der Startnummer 18 und den Fahrern Andrew Harianto (Indonesien), Marco Seefried (Wemding) und Alessio Picariello (Belgien)
Stimmen zum Rennen
Michael Ried, Teameigner und Technischer Direktor: „Bei einem so anspruchsvollen Klassiker wie Le Mans mit fünf 911 RSR anzutreten, ist ein überaus spannendes Projekt. In dieser Dimension stellt es unser Team vor ganz neue Herausforderungen, sowohl in der Vorbereitung als auch beim Rennen. Doch wir trauen uns das zu und haben mit großen Anstrengungen die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wir in unserer wieder unglaublich stark besetzten Klasse eine wichtige Rolle spielen können. Glücklicherweise gab es diesmal auch wieder den traditionellen Vortest in Le Mans, der im vergangenen Jahr wegen Corona nicht stattfinden konnte. Wir haben ihn dazu genutzt, die Abläufe im Team zu optimieren und unsere 911 RSR zusammen mit den Fahrern perfekt abzustimmen.“
Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Le Mans ist das wichtigste Rennen des Jahres. Der absolute Höhepunkt der Saison. Jedes Team, jeder Fahrer will es gewinnen. Uns ist das 2018 gelungen, und es war ein Meilenstein in unserer Team-Geschichte und das Größte, was ich als Rennfahrer bisher erleben durfte. Wenn ich an die Siegerehrung denke, als wir hoch über der Zielgeraden standen und von den begeisterten Fans gefeiert wurden, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut. Dieser Moment ist für uns alle die größte Motivation, unser Bestes zu geben und auch unter schwierigsten Bedingungen an unsere Grenzen zu gehen. Die doppelten Punkte können wir gut gebrauchen.“
Matt Campbell (Porsche 911 RSR #77): „Das zweite Le Mans in Zeiten von Corona. Immerhin dürfen in diesem Jahr wieder Fans zum Rennen an die Strecke. Das freut mich für sie und für uns. An leeren Tribünen vorbeizufahren macht nicht allzu viel Spaß. In den bisherigen Rennen dieser WEC-Saison haben wir uns eindeutig unter Wert verkauft. Doch vor Le Mans werden die Karten neu gemischt. Bei diesem Rennen spielen viele Faktoren eine Rolle. Wir werden auf jeden Fall ein schnelles Auto haben und alles versuchen, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen.“
Jaxon Evans (Porsche 911 RSR #77): „Mit dem 911 RSR die 24 Stunden von Le Mans zu fahren, ist für mich das Größte. Damit geht ein Traum in Erfüllung.“
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #88): „Dieses Rennen überstrahlt alles. In Le Mans schon einmal gewonnen zu haben, ist ein tolles Gefühl. Die 24 Stunden sind voller großer Herausforderungen, und ich freue mich, so ein starkes Team hinter mir zu haben. Die Konkurrenz in unserer Klasse ist unglaublich stark, doch wir Fahrer bringen sehr viel Erfahrung mit. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“
Cooper MacNeil (Porsche 911 RSR #79): „Mein letztes Rennen vor Le Mans war auf der Road America, wo wir mit der 79 einen großartigen Sieg feierten. Diesen Schwung und die positive Energie nehmen wir mit nach Frankreich. Ich denke, wir haben ganz gute Chancen. Ein Schlüssel zum Erfolg wird sein, von Anfang an ein hohes Tempo zu fahren, sich aus allen Schwierigkeiten heraushalten und am Ende zur Stelle zu sein. Bei unserem Sieg auf der Road America hat das hervorragend funktioniert – warum nicht auch in Le Mans?“
Harry Ticknell (Porsche 911 RSR #99): „Ich freue mich auf mein erstes Rennen mit Proton Competition. Das Team verfügt über sehr viel Erfahrung, gerade auch in Le Mans. Ich bin zuversichtlich, dass ich meinen Teil zum gemeinsamen Erfolg beitragen kann. Im vergangenen Jahr saß ich im Siegerauto der Klasse GTE-Pro. Es wäre absolut fantastisch, wenn es jetzt auch in der GTE-Am zum Sieg reichen würde.“
Andrew Haryanto (Porsche 911 RSR #18): „Die 24 Stunden von Le Mans waren schon immer mein Traum. Schön, dass er jetzt in Erfüllung geht.“
Die Rennstrecke
Die 24 Stunden von Le Mans sind ein Mythos. Der 1923 erstmals ausgetragene Langstreckenklassiker blickt auf eine wechselvolle Geschichte mit Triumphen und Tragödien zurück. Der 13,629 Kilometer lange Circuit des 24 Heures ist einzigartig mit seiner Mischung aus permanenter Rennstrecke und gewöhnlichen Landstraßen. Legendär sind die Kurven Mulsanne und Tertre Rouge sowie die fast fünf Kilometer lange Hunaudières-Gerade. In die Siegerliste des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt haben sich die besten Rennfahrer verewigt. Auch Hollywood hat der prestigeträchtigen 24-Stunden-Jagd in der französischen Provinz ein Denkmal gesetzt: „Le Mans“ mit Steve McQueen in der Hauptrolle kam vor 50 Jahren in die Kinos und gilt immer noch als bester Rennsportfilm aller Zeiten.
Das Auto
Der Motor des Porsche 911 RSR, mit dem Dempsey Proton Racing und Proton Competition in Le Mans am Start sind, ist vor der Hinterachse eingebaut und leistet je nach Restriktorgröße rund 378 kW (515 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel.
Die Zeiten
Die 24 Stunden von Le Mans starten am Samstag, 21. August, um 16.00 Uhr. Der Free-TV-Sender RTL NITRO überträgt das Rennen in voller Länge live. Auch Eurosport berichtet auf seinen Kanälen umfangreich. Ein Livetiming gibt es auf www.fiawec.com.
Die Serie
In der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie fahren gemeinsam in einem Rennen, werden aber getrennt gewertet. Dempsey Proton Racing tritt mit dem Porsche 911 RSR in der Klasse GTE-Am gegen starke Konkurrenten von Aston Martin, Ferrari und Porsche an.
Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC, 4. Lauf, 24 Stunden Le Mans/Frankreich