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Vier Siege und der Titel
Was für eine Saison: In der European Le Mans Series sicherte sich Proton Competition seinen vierten Titelgewinn nach 2017, 2020 und 2022. Und das im letzten Jahr der GTE-Klasse in dieser traditionell stark besetzten Meisterschaft.
Die Entscheidung fiel erst beim Saisonfinale in Portimao. An der portugiesischen Atlantikküste, wo an zwei Tagen zwei Rennen ausgetragen wurden, machte Proton Competition Nägel mit Köpfen. Bei seinem letzten Auftritt mit dem Porsche 911 RSR in dieser Serie gewann das Erfolgsteam aus Ummendorf beide Läufe und sicherte sich damit die ersten zwei Plätze in der Meisterschaft. Mit der Startnummer 16 holten sich Ryan Hardwick, Zach Robichon und Alessio Picariello den Fahrertitel. Ihre Teamkollegen Christian Ried, Giammarco Levorato und Julien Andlauer (Startnummer 77) erkämpften mit ihrem Sieg im letzten Saisonrennen die Vizemeisterschaft.
„Mit dem vierten Meistertitel für Proton Competition geht eine erfolgreiche Ära zu Ende. Schade, dass es das letzte Rennen der GTE-Autos in der European Le Mans Series war. Wir haben als Team in dieser Meisterschaft Geschichte geschrieben und uns mit zwei Siegen und dem Titelgewinn standesgemäß verabschiedet“, sagte Christian Ried nach dem spannenden Showdown im Autódromo Internacional do Algarve. Michael Ried ergänzte: „Zwei Rennsiege und der Meistertitel – besser geht’s nicht. Wir haben uns bei teilweise extremen Streckenbedingungen gegen die starke Konkurrenz durchgesetzt und unseren Titel aus dem Vorjahr mit der großartigen Unterstützung unserer Partner souverän verteidigt. Diese Leistung verdient Respekt.“
„Ein Atemberaubender Erfolg“
Auch bei den Piloten der Startnummer 16, die als Spitzenreiter nach Portimao gereist waren, kannte der Jubel nach ihrem Titelgewinn keine Grenzen.
„Meine erste Saison in Europa und auf diesem Level mit der Pole-Position, dem Sieg und dem Gewinn der Meisterschaft abzuschließen, ist für mich ein atemberaubender Erfolg. Ich danke dem ganzen Team und meinen Teamkollegen, die den Porsche 911 RSR in diesem unglaublichen Jahr mit mir geteilt haben“, sagte Ryan Hardwick. Er dankte dem Team ebenso für die Unterstützung wie Zach Robichon, der die historische Bedeutung des Erreichten hervorhob: „Den letzten GTE-Sieg in der European Le Mans Series geholt zu haben und den letzten Meistertitel, das ist schon etwas Besonderes.“ Alessio Picariello schließlich sagte: „Es war mir eine Ehre, unseren Sieg nach Hause zu fahren. Meine Teamkollegen haben es mir mit ihrer starken Leistung aber auch leicht gemacht. Danke an das ganze Team für die tolle Unterstützung.“
Der Saisonstart in Barcelona war ein Auftakt nach Maß: Ryan Hardwick, Zach Robichon und Alession Picariello holten den Sieg. Das zweite Rennen in Le Castellet gewannen Christian Ried, Giammarco Levorato und Julien Andlauer. Danach feierte die European Le Mans Series ihre Premiere auf dem Circuito AutoLand Aragón, und zwar mit einem Nachtrennen. Proton Competition gelang in Spaniern zwar nicht der dritte Sieg in Serie, aber eine tolle Teamleistung mit den Plätzen zwei (Startnummer 16), drei (Nr. 93) und vier (Nr. 77). Besonders groß war die Freude bei Michael Fassbender, Richard Lietz und Martin Rumpp, die als Dritte ihr erstes Podium der Saison holten.
„Wir wussten nicht, was uns auf der neuen Strecke erwarten würde. Umso höher ist diese Leistung zu bewerten“, sagte Michael Ried. „Drei Autos in den Top 4 – das erreicht man nicht alle Tage. Damit haben wir unsere gute Position im Kampf um die Meisterschaft untermauert.“
In Spa-Francorchamps hätte das Team den Sack fast schon zumachen können. Nach 86 Runden auf der Traditionsrennstrecke in den Ardennen fuhr der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 16 als Sieger über die Ziellinie. Doch die Stewards verhängten nachträglich eine Zehn-Sekunden-Strafe, so dass Ryan Hardwick, Zach Robichon und Alessio Picariello nur als Dritte gewertet wurden. Dadurch wurde der Titelkampf noch einmal richtig spannend. Doch beim Saisonfinale in Portimao ließ Proton Competition nichts anbrennen, schockte die Konkurrenz mit zwei Siegen und machte damit alles klar.
Solide Rennen in der LMP2 Pro/Am
In dieser Saison war Proton Competition allerdings nicht nur mit dem Porsche 911 RSR am Start. In der Klasse LMP2 Pro/Am setzte es einen Oreca-07 Gibson mit der Startnummer 99 ein. Gianmaria Bruni, Jonas Ried und Giorgio Roda fuhren in ihrem ersten Jahr mit dem Le-Mans-Prototypen solide Rennen. In Barcelona, Le Castellet und Aragon kamen sie als Sechste ins Ziel, in Spa belegten sie den zehnten, in Portimao den siebten und den zehnten Platz. Beim Saisonfinale in Portugal ersetzte Bent Viscaal den von Schulterproblemen geplagten Gianmaria Bruni.
„Für mich ging in Portimao eine unglaublich interessante erste Saison in der European Le Mans Series zu Ende“, sagte Jonas Ried. „Mit so erfahrenen Teamkollegen wie Gimmi und Giorgio in dieser Meisterschaft zu fahren, hat mir sehr viel gebracht. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr.“