WEC | 24H Le Mans
Podium in Le Mans für Proton Competition und den Ford Mustang GT3
Le Mans – Starker Auftritt von Proton Competition bei den 24 Stunden von Le Mans: Beim härtesten Autorennen der Welt holte das Team vor 320.000 Zuschauern sein erstes WEC-Podium der Saison sowie das erste Podium überhaupt für den Ford Mustang GT3. Nach 280 aufregenden Runden auf dem Circuit de la Sarthe belegten Giorgio Roda (ITA), Mikkel O. Pedersen (DEN) und Dennis Olsen (NOR) mit der Startnummer 88 den dritten Platz in der neuen Klasse LMGT3.
Bei der 92. Auflage des weltberühmten Langstreckenklassikers, die von wechselhaftem Wetter mit starken Regenfällen und zahlreichen Safety-Car-Phase geprägt war, hat nicht viel zum Doppel-Podium für den Mustang GT3 gefehlt. John Hartshorne (GBR), Ben Tuck (GBR) und Christopher Mies (GER) kamen mit der Startnummer 44 als Vierte ins Ziel und rundeten das gute Teamergebnis von Proton Competition beim Saisonhöhepunkt in Frankreich ab. Für Mies und Tuck war es der erste Start in Le Mans, für Hartshorne der letzte. Was für ein Einstand und was für ein Abschied!
Für die neuen Ford Mustang GT3 war es überhaupt ein tolles Le-Mans-Debüt. Denn auch Ryan Hardwick (USA), Ben Barker (GBR) und Zacharie Robichon (CDN) sorgten mit der Startnummer 77 für Aufsehen, auch wenn sie sich letztlich klar unter Wert geschlagen geben mussten. Dabei glänzte Barker im Qualifying mit der sensationellen Bestzeit, und in der Hyperpole stellte Hardwick den dritten von Proton Competition eingesetzten Mustang GT3 in die zweite Startreihe. Doch nach einem hoffnungsvollen Auftakt musste der Ford angeschlagen an die Box und fiel weit zurück. Im Ziel war es schließlich der 17. Platz.
Bei den Hypercars kam Proton Competition mit seinem erstmals in Le Mans eingesetzten Porsche 963 als drittbestes Privatteam des FIA World Cup auf dem 16. Platz ins Ziel. Die Startnummer 99 mit Harry Tincknell (GBR), Neel Jani (SUI) und Julien Andlauer (FRA) verlor durch einen frühen Boxenstopp nach rund einer Stunde wegen eines defekten Türschlosses den Anschluss an die Spitzengruppe und wurde auch im weiteren Rennverlauf von Problemen eingebremst.
In der Klasse LMP2 lag der Oreca 07-Gibson von Jonas Ried (GER), Macéo Capietto (FRA) und Bent Viscaal (NED) nach einem starken Start zeitweise in Führung. Doch wegen eines technischen Defekts fiel der Prototyp mit der Startnummer 9 nach 86 Runden aus.
Stimmen nach dem Rennen
Michael Ried, Teameigner und Technischer Direktor Proton Competition: „Le Mans wurde seinem Ruf als härtestes Autorennen der Welt wieder einmal gerecht. Der immer wieder einsetzende Regen sorgte für extrem schwierige Bedingungen auf der Strecke und machte die Reifenwahl zu einem echten Lotteriespiel. Ein großes Kompliment an unsere Fahrer, die diese schwierige Aufgabe hervorragend gemeistert haben. Ein Dankeschön auch an das gesamte Team für seinen grandiosen Einsatz.“
Christian Ried, Teameigner Proton Competition: „In Le Mans müssen alle an ihre Grenzen gehen. Das haben wir getan. Genauso wie über das Podium freue ich mich deshalb über die starke Teamleistung. Gelegentlich sah es nicht so positiv für uns aus, doch wir haben nicht aufgegeben und uns auf tolle Art und Weise immer wieder zurückgekämpft. Unser erstes Podium mit dem neuen Ford Mustang GT3 ausgerechnet in Le Mans zu holen zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Danke an alle unsere Partner für ihre großartige Unterstützung. Auf dieser Leistung können wir für die weitere Saison aufbauen.“
Giorgio Roda (Ford Mustang GT3 #88): „Ich bin stolz auf das Podium bei meinem dritten Le-Mans-Start und darauf, dass wir es mit dem Mustang GT3 geholt haben. Es war vom Start bis ins Ziel ein sehr intensives Rennen unter schwierigsten Bedingungen.“
Dennis Olsen (Ford Mustang GT3 #88): „Mir war schon nach den ersten Runden klar, dass wir ein hervorragendes Paket zur Verfügung haben. Das gab mir sehr viel Selbstvertrauen und die Motivation, trotz der schwierigen Bedingungen im heftigen Regen auch mal etwas zu riskieren. Ich hatte einen großartigen letzten Stint und war stolz darauf, mit Bill Ford persönlich auf dem Podium zu stehen.“
Mikkel O. Pedersen (Ford Mustang GT3 #88): „Das war mein drittes Le Mans und mein erstes, in dem ich ins Ziel kam. Das sagt viel über die Qualität des Mustang GT3. Es war eine harte Woche. Ich bin stolz auf das, was wir als Team erreicht haben.“
Harry Tincknell (Porsche 963 #99): „Ich bin stolz auf unser gesamtes Team, das uns trotz all der Probleme ins Ziel gebracht hat. Am Ende standen wir auf dem Podium, das war der Lohn für die enormen Anstrengungen bei diesem extremen Rennen. Wir nehmen viel Positives mit aus Le Mans und ich bin sicher, dass wir in São Paulo zurückschlagen werden.“
Julien Andlauer (Porsche 963 #99): „Unser Rückstand durch den frühen Boxenstopp war unmöglich aufzuholen, obwohl wir alles versucht haben, zurück in die Führungsrunde zu kommen. Für uns ging es letztlich nur noch darum, auf der Strecke möglichst viele Daten zu sammeln, um unser Auto für die nächsten Rennen weiter zu verbessern. Als drittbestes Privatteam schafften wir es zum Schluss noch aufs Podium, auch wenn das nicht das Podium war, auf das wir gehofft hatten. Doch wir schauen nach vorne und wollen es in São Paulo besser machen.“
Neel Jani (Porsche 963 #99): „Das war ein verrücktes Rennen. Für uns war es leider schon nach einer Stunde mehr oder weniger gelaufen, weil die Tür defekt war und wir in der Garage drei Runden verloren haben. Schade, denn wir hatten eine gute Pace und hätten locker um einen Top-10-Platz mitfahren können. Das wäre für uns ein super Ergebnis gewesen gegen die vielen starken Werksteams. Insgesamt war es ein sehr schwieriges Le Mans. So extrem habe ich es noch nie erlebt mit dem Regen, der Kälte und dem Wind. Doch wir haben unser Auto heil ins Ziel gebracht und schauen jetzt zuversichtlich nach Brasilien“
Ben Tuck (Ford Mustang GT3 #44): „Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich bei meinem ersten Start in Le Mans in den Top 5 lande, hätte ich ihn gefragt, was das kostet. Ich bin sehr glücklich mit diesem Ergebnis. Ford ist erfolgreich nach Le Mans zurückgekehrt, und ich empfinde es als Ehre, ein Teil dieser Geschichte zu sein.“
John Hartshorne (Ford Mustang GT3 #44): „Das war mein letztes Le Mans. Es war ein sehr intensives Rennen. Ich danke Proton Competition, Ford und meinen Teamkollegen.“
Christopher Mies (Ford Mustang GT3 #44): „Unser Mustang GT3 war heute fantastisch zu fahren. Unglaublich, welche Fortschritte wir in den letzten Monaten gemacht haben. Ich kann nur hoffen, dass diese Entwicklung so weitergeht.“
Ryan Hardwick (Ford Mustang GT3 #77): „Nach der Qualifikation für die Hyperpole und der zweiten Startreihe hatten wir uns einiges ausgerechnet. Doch Le Mans ist nun mal nicht berechenbar. Nach einem vielversprechenden Auftakt wurden wir durch den Boxenstopp zurückgeworfen. Wir freuen uns mit unseren Teamkollegen von der 88 über das erste Podium für den Mustang GT3.“
So geht’s weiter
Der nächste Einsatz für Proton Competition in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC ist am 14. Juli das Sechsstundenrennen in São Paulo/Brasilien.
FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 4. Lauf, 24 Stunden von Le Mans, Frankreich