ELMS | Le Castellet

Diese Aufholjagd war nichts für schwache Nerven

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Le Castellet – Das war spannend bis zum Schluss: Im Kampf um das zweite Podium der Saison machte Gianmaria Bruni in der Schlussphase des Vierstundenrennens in Le Castellet mit einer sehenswerten Aufholjagd verlorenen Boden gut – doch im Ziel fehlten dem Italiener im Porsche 911 RSR von Proton Competition exakt 1,420 Sekunden. Nach 117 Runden auf dem Circuit Paul Ricard musste er sich mit seinen Teamkollegen Christian Ried (Schönebürg) und Cooper MacNeil (USA) mit dem vierten Platz in der Klasse GTE zufriedengeben.

Im zweiten 911 RSR des Erfolgsteams aus dem schwäbischen Ummendorf kamen Michael Fassbender (Irland), Richard Lietz (Österreich) und Jaxon Evans (Neuseeland) beim dritten Saisonrennen der European Le Mans Series auf dem achten Platz ins Ziel. Nach einer starken Leistung im Qualifying nahmen sie das Rennen aus der ersten Startreihe in Angriff, verloren durch eine Kollision jedoch 17 Runden an der Box und damit alle Chancen auf ein Top-Ergebnis.

Stimmen nach dem Rennen
Michael Ried
, Teameigner und Technischer Direktor: „Das war verdammt knapp. Heute hätten wir einen Podiumsplatz auf jeden Fall verdient gehabt. Die Aufholjagd von Gimmi war spektakulär und nichts für schwache Nerven. Ohne die Full-Course-Yellow eine halbe Stunde vor Rennende hätte er es vermutlich noch auf den dritten Platz geschafft. Schade auch, dass unsere Nummer 93 die im Qualifying erarbeitete gute Ausgangsposition nicht in ein adäquates Rennergebnis umsetzen konnte.“
Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Unser zweiter Platz beim Saisonauftakt in Barcelona war kein Zufall. Nach unseren Aussetzern auf dem Red Bull Ring haben wir heute gezeigt, dass wir an der Spitze mitfahren können. Auch im Qualifing waren wir stark unterwegs. Jetzt müssen wir das alles nur noch auf den Punkt zusammenbringen, dann können wir auch ganz vorne landen. Die Aufholjagd von Gimmi war sensationell. Schade, dass sie nicht belohnt wurde.“
Cooper MacNeil (Porsche 911 RSR #77): „Wir sind ein starkes Rennen gefahren. Leider hat es am Ende nicht zu einer Podiumsplatzierung gereicht. Aber mit Unterstützung des Teams haben wir auf jeden Fall das Potential, vielleicht schon beim nächsten Rennen in Monza um den Sieg kämpfen zu können.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #77): „Ein paar Runden hätte ich noch gebraucht, dann wäre ich vielleicht trotz der ungünstigen Full-Course-Yellow noch an dem Ferrari vor mir vorbeigekommen. In einem Rennen Vierter zu werden ist immer etwas undankbar, doch heute haben ja nicht mal zwei Sekunden zum Podium gefehlt. Das sollte uns Auftrieb geben für den Rest der Saison.“
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #93): „Bis zu der Kollision ist Michael ein gutes Rennen gefahren. Natürlich war das sein Fehler, aber so etwas passiert nun mal. Das macht keiner mit Absicht. Dieses Wochenende brachte auch viel Positives, etwa im Qualifying, wo wir erst in der letzten Runde die mögliche Pole-Position verloren haben. Wir lassen uns nicht unterkriegen, sondern blicken zuversichtlich nach vorne.“
Michael Fassbender (Porsche 911 RSR #93): „Das war keine gute Aktion von mir, da habe ich mich wohl etwas verschätzt. Tut mir echt leid für alle Betroffenen. Nach dem starken Qualifying wäre heute sicherlich einiges für uns möglich gewesen. Ich hoffe, dass wir das in Monza nachholen können.“
Jaxon Evans (Porsche 911 RSR #93): „Durch den großen Rückstand war das Rennen für uns schon gelaufen, als ich das Auto übernahm. Ich habe es trotzdem genossen, mit dem 911 RSR auf dieser Strecke zu fahren. Für mich bedeutet jeder Rennkilometer ein bisschen mehr Erfahrung.“

Rennergebnis
Klasse GTE

  1. Cressoni/Mastronardi/Molina (I/I/E), Ferrari F488, 117 Runden
  2. Cameron/Griffin/Perel (GB/IRL/ZA), Ferrari F488, 117
  3. Perrodo/Collard/Rovera (F/F/ITA), Ferrari F488, 117
  4. Ried/Bruni/MacNeil (D/I/USA), Porsche 911 RSR, 117
  5. Schiavoni/Sernagiotto/Ruberti(I/I/I), Ferrari F488, 117
  6. Fannin/Fontana/Sales (GB/I/USA), Ferrari F488, 115
  7. Hartshorne/Gunn/Hancock (GB/GB/GB), Aston Martin Vantage, 115
  8. Fassbender/Evans/Lietz (IRL/NZ/A), Porsche 911 RSR, 96
  9. Frey/Gatting/Gostner (CH/DKITA), Ferrari F488, DNF

Die Serie
In der European Le Mans Series ELMS sind die Klassen LMP2, LMP3 und GTE am Start. Sie fahren ein gemeinsames Vierstundenrennen, werden aber getrennt gewertet. Proton Competition startet mit dem Porsche 911 RSR in der Klasse GTE.

So geht’s weiter
Der nächste Einsatz für Proton Competition in der European Le Mans Series ist am 11. Juli das Vierstundenrennen in Monza/Italien.

European Le Mans Series ELMS, 3. Lauf in Le Castellet/Frankreich