24 Heures du Mans 2021

Als Team haben wir uns in Le Mans stark präsentiert

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Le Mans – Starker Auftritt von Dempsey Proton Racing bei den 24 Stunden von Le Mans: Der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 77, der von Christian Ried (Schönebürg), Matt Campbell (Australien) und Jaxon Evans (Neuseeland) gefahren wurde, war beim härtesten Autorennen der Welt als Fünfter der bestplatzierte Porsche in der besonders hart umkämpften Klasse GTE-Am. Erfolgreich unterwegs war beim prestigeträchtigen Langstreckenklassiker auf dem 13,629 Kilometer langen Circuit des 24 Heures auch der von Proton Competition für das Team Absolute Racing eingesetzte Porsche 911 RSR mit der Startnummer 18: Andrew Harianto (Indonesien), Marco Seefried (Wemding) und Alessio Picariello (Belgien) kamen bei ihrer gemeinsamen Le-Mans-Premiere auf dem starken siebten Platz ins Ziel.

Kurz vor dem Start der 89. Auflage des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt setzten heftige Regenfälle die Strecke unter Wasser und sorgten für schwierige Bedingungen. Die Rennleitung ließ das Safety Car für zwei zusätzliche Runden auf der Strecke, und selbst als der Asphalt später schnell abtrocknete, wurde es nicht einfacher für die auf Regenreifen ins Rennen gestarteten Autos – jetzt hatten sie mit zu geringem Grip zu kämpfen. Julien Andlauer (Frankreich) brachte das nicht aus dem Konzept: Von der Pole-Position der Klasse GTE-Am gestartet, behauptete er im Porsche 911 RSR von Dempsey Proton Racing mit der Startnummer 88 zunächst die Spitze. Durch einen langen Boxenstopp fielen er und seine Teamkollegen Lance David Arnold (Duisburg) und Dominique Bastien (USA), mit 75 Jahren der älteste Fahrer im Feld, später jedoch weit zurück. Sie belegten am Ende den 13. Platz.

In der Klasse GTE-Pro hielt der von Proton Competition für WeatherTech Racing eingesetzte Porsche 911 RSR anfangs mit den Werksautos von Ferrari, Corvette und Porsche gut mit. Laurens Vanthoor (Belgien) arbeitete sich bei wechselnden Streckenverhältnissen Runde für Runde weiter nach vorne und übergab die Startnummer 79 nach zwei Stints an Earl Bamber. Der Neuseeländer behauptete sich gegen die starke Konkurrenz rund zwei Stunden lang auf dem sensationellen dritten Platz. Sein Rückstand betrug nur wenige Sekunden. Der Traum vom Podium platzte jedoch am frühen Sonntagmorgen, als Cooper Mac Neil (USA) das Auto nach einem Unfall abstellen musste.

Bis Tagesanbruch kämpften sich Christian Ried und seine Teamkollegen mit der Startnummer 77 von Dempsey Proton Racing bis auf den fünften Platz vor – unter den Augen von Patrick Dempsey, der das gesamte Rennen von der Box aus verfolgte. Der Hollywood-Star ist Teilhaber des Teams und hat sich 2015 seinen Rennfahrertraum erfüllt, als er in Le Mans im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 77 Zweiter wurde. Nicht mehr im Rennen war zu diesem Zeitpunkt der von Proton Competition eingesetzte 911 RSR mit der Startnummer 99 und den Fahrern Vutthikorn Inthraphuvasak (Thailand), Florian Latorre (Frankreich) und Harry Ticknell (Großbritannien). Er ist schon nach 66 Runden ausgefallen.

Stimmen nach dem Rennen
Michael Ried,
Teameigner und Technischer Direktor: „Als Team haben wir uns in Le Mans auch diesmal wieder stark präsentiert. Darauf können wir stolz sein. Wir haben uns optimal auf diese größte Herausforderung unseres Sports vorbereitet. Doch das allein ist, wie sich immer wieder zeigt, noch keine Garantie für den Erfolg. Le Mans ist nicht umsonst das härteste Autorennen der Welt. Wir hatten den Ehrgeiz, mit allen fünf Autos eine gute Rolle zu spielen. Das ist uns zumindest teilweise gelungen. Damit können wir zufrieden sein. Die restlichen Saisonrennen nehmen wir nach dieser starken Teamleistung jetzt umso motivierter in Angriff.“
Patrick Dempsey, Miteigner Dempsey Proton Racing: „Le Mans ist ein hartes Rennen. Wenn du als Team diese Herausforderung bestehst, ist das eine großartige Leistung. Unsere Jungs haben einen tollen Job gemacht. Herzlichen Glückwunsch und danke an alle, die so hart gearbeitet und damit zu unserem guten Abschneiden beigetragen haben. Sie zeigten damit den wahren Spirit von Le Mans.“
Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Die Startphase war nicht einfach. Erst auf der nassen Strecke mit schlechter Sicht und dann mit Regenreifen auf der schnell abtrocknenden Strecke – da ging es vor allem darum, sein Auto heil über die Runden zu bringen. Auch wenn es nach unserem Sieg 2018 und dem zweiten Platz vom Vorjahr diesmal nicht für eine Podiumsplatzierung gereicht hat, können wir zufrieden sein. Wir sind ein sehr gutes Rennen gefahren. Doch in Le Mans reicht das leider nicht immer für eine Top-Platzierung.“
Matt Campbell (Porsche 911 RSR #77): „Unser Start war eher mäßig. Doch danach lief es bei uns sehr rund. Wir machten langsam aber sicher Boden gut. In der Nacht ist viel passiert, ganz wie man das in Le Mans gewohnt ist. Es gab viele Zwischenfälle, zahlreiche gelbe Flaggen und einige Einsätze des Safety Cars. Die Konkurrenz an der Spitze unserer GTE-Am-Klasse war unglaublich stark. Wir haben versucht, das Maximum aus unserem 911 RSR herauszuholen. Leider hat es diesmal nicht für einen Platz auf dem Podium gereicht.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #79): „Die Entscheidung der Rennleitung, das Safety Car nach dem Start noch zwei Runden auf der Strecke zu lassen, war perfekt für uns. Wir haben nämlich etwas gepokert und sind auf Reifen für abtrocknende Bedingungen gestartet. Je länger der erste Stint dauerte, desto besser waren wir unterwegs.“
Cooper MacNeil (Porsche 911 RSR #79): „Le Mans mit dem Porsche 911 RSR und so starken Teamkollegen wie Laurens und Earl war eine tolle Erfahrung. Schade, dass wir das Rennen wegen meines Unfalls nicht zu Ende fahren konnten.“
Marco Seefried (Porsche 911 RSR #18): „In Le Mans ohne größere Zwischenfälle ins Ziel zu kommen und gegen so starke Konkurrenten Siebter zu werden, ist eine Leistung, mit der wir zufrieden sein können. Danke an die Jungs von Proton Competition, die uns toll unterstützt haben.“
Andrew Haryanto (Porsche 911 RSR #18): „Le Mans ist die größte Herausforderung im Motorsport. Wir haben sie bestanden und viele große Konkurrenten hinter uns gelassen. Für mich ist das ein schöner Erfolg. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein kann.“
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #88): „Ich konnte lange stabil im Spitzenfeld fahren und hatte ein gutes Tempo. Die erste Phase nach der Startfreigabe war wild. In der Gischt konnte ich manchmal überhaupt nichts sehen. Unter diesen Bedingungen ging es für mich einfach nur darum, das Auto in einem Stück an meinen Teamkollegen Dominique zu übergeben. Der ist ein Phänomen. Ich würde mir wünschen, mit 75 Jahren auch noch so fit zu sein. Hut ab vor seiner Leistung.“
Dominique Bastien (Porsche 911 RSR #88): „In Le Mans zu starten, ist ein Traum. Ins Ziel zu kommen, ist eine großartige Leistung. Ich denke, wir haben uns sehr gut geschlagen. Danke an das Team und meine Fahrerkollegen.“

Rennergebnis
Klasse GTE-Am

  1. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), Ferrari 488 GTE, 340 Runden
  2. Keating/Pereira/Fraga (USA/LUX/BRA), Aston Martin Vantage, 339
  3. Cressoni/Mastronardi/Ilott (I/I/GB), Ferrari 488 GTE, 338
  4. Schiavoni/Ruberti/Giammaria (I/I/I), Ferrari 488 GTE, 335
  5. Ried/Evans/Campbell (D/NZL/AUS), Porsche 911 RSR, 335
  6. Hoshino/Fuji/Watson (J/J/GB), Aston Martin Vantage, 333
  7. Haryanto/Seefried/Picariello (IDN/D/B), Porsche 911 RSR, 332
  8. Hartshorne/Hancock/Gunn (GB/GB/GB), Aston Martin Vantage, 332
  9. Frey/Legge/Gostner (CH/GB/I), Ferrari 488 GTE, 332
  10. Renauer/Bohn/Ineichen (D/D/CH), Porsche 911 RSR, 330
  11. Andlauer/Bastien/Arnold (F/USA/D), Porsche 911 RSR, 327

Die Serie
In der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie fahren gemeinsam in einem Rennen, werden aber getrennt gewertet. Proton Competition und Dempsey Proton Racing treten mit dem Porsche 911 RSR in der Klasse GTE-Am gegen starke Konkurrenten von Aston Martin, Ferrari und Porsche an.

So geht’s weiter
Der nächste Einsatz für Dempsey Proton Racing in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ist am 30. Oktober das Sechsstundenrennen in Sakhir/Bahrain.

Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC, 4. Lauf, 24 Stunden von Le Mans/Frankreich