24 Heures du Mans 2022

Ein Podium in Le Mans ist immer ein schöner Erfolg

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Le Mans – Großer Erfolg bei den 24 Stunden von Le Mans: Der von Proton Competition für das Team WeatherTech Racing eingesetzte Porsche 911 RSR mit der Startnummer 79 wurde beim Langstreckenklassiker in Frankreich Zweiter. Die Fahrer, denen nach 343 Runden auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures nur 44 Sekunden zum Sieg in der hart umkämpfen Klasse GTE-Am fehlten, waren Cooper MacNeil (USA), Julien Andlauer (Frankreich) und Thomas Merrill (USA).

Was für ein Motorsportfest: Mehr als 250.000 Fans erlebten bei herrlichem Sommerwetter die 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans. Proton Competition und Dempsey Proton Racing waren mit insgesamt fünf Porsche 911 RSR am Start und lieferten beim härtesten Autorennen der Welt eine starke Vorstellung ab: Nicht nur die Startnummer 79 führte das Feld der 23 GTE-Am-Fahrzeuge über weite Strecken an – auch die von Proton Competition betreute 99 von Hardpoint Motorsport mit Andrew Hariyanto (Indonesien), Martin Rump (Estland) und Alessio Picariello (Belgien) lag zeitweise an der Spitze des Feldes. Und die 77 mit Christian Ried (Schönebürg) und seinen britischen Teamkollegen Harry Tincknell und Sebastian Priaulx lauerte lange auf dem zweiten Platz.

Auch gut drei Stunden vor dem Ziel sah es noch danach aus, als würde nicht nur ein 911 RSR des Erfolgsteams aus dem schwäbischen Ummendorf eine Podiumsplatzierung holen: Zu diesem Zeitpunkt war die 79 Zweiter, die 77 Dritter, die 99 Fünfter. Doch ein ausgefallener Dämpfer warf die 77, die das zweite Saisonrennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft in Spa-Francorchamps gewonnen hat, weit zurück. Acht Runden verlor das Auto durch die Reparatur in der Garage und landete am Ende auf Platz 14. Die 99 büßte ihre Chancen auf einen Podestplatz eine gute Stunde vor dem Ziel ein, als das Auto neben der Piste im Kiesbett steckenblieb. Als Elfter verpasste es schließlich nur knapp eine Top-10-Platzierung. Hollywood-Star Michael Fassbender (Deutschland/Irland) kam bei seiner Le-Mans-Premiere im 911 RSR mit der Startnummer 93 zusammen mit Matt Campbell (Australien) und Zach Robichon (Kanada) nach einer unverschuldeten Kollision auf Platz 16 ins Ziel.

Für den Amerikaner Fred Poordad war sein erster Start bei den 24 Stunden von Le Mans dagegen ein schöner Erfolg. Im 911 RSR von Dempsey Proton Racing mit der Stattnummer 88 feierte er unter den Augen von Team-Teilhaber und Hollywoodstar Patrick Dempsey als Fünfter einen tollen Einstand beim berühmtesten Langstreckenrennen der Welt. Seine Teamkollegen waren Maxwell Root (USA) und Jan Heylen (Belgien).

Stimmen nach den Rennen
Michael Ried,
Teameigner und Technischer Direktor Proton Competition: „Ein Podium in Le Mans ist immer ein schöner Erfolg. Glückwunsch an Cooper, Julien und Thomas, die über die gesamte Distanz eine starke Leistung gezeigt haben. Auch unsere Startnummer 88 ist ein sehr solides Rennen gefahren. Dass unsere 77 so kurz vor dem Ziel noch aus den Podiumsrängen flog, ist tragisch. Doch in Le Mans kann bis zum Schluss alles passieren. Ich bin stolz auf unser gesamtes Team, das diesen Einsatz mit sehr viel Motivation und Engagement gestemmt hat. Das war alles in allem eine tolle Mannschaftsleistung.“

Patrick Dempsey (Teilhaber Dempsey Proton Racing): „Le Mans ist einfach fantastisch. Ich liebe es, hier zu sein und diese tolle Stimmung zu genießen. Heute Nacht habe ich keine Sekunde geschlafen. Ich war die ganze Zeit bei unseren Jungs in der Box. Sie haben einen tollen Job gemacht und alles gegeben. Auch wenn diesmal nicht alles perfekt für uns lief, so haben wir doch gezeigt, dass wir zu den Besten gehören. Das macht mich stolz.“

Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Nach 20 Stunden waren wir Dritter. Alles lief nach Plan. Doch dann mussten wir wegen eines defekten Dämpfers den Kampf um eine weitere Top-Platzierung aufgeben. Wir haben ein starkes Rennen abgeliefert, konnten uns aber leider nicht dafür belohnen. Das ist hart.“

Cooper MacNeil (Porsche 911 RSR #79): „Das war ein ereignisreiches und anstrengendes Rennen. Unser 911 RSR lief wie ein Uhrwerk, und unsere Boxenmannschaft hat uns großartig unterstützt. Wir lagen lange in Führung, doch mehr als der zweite Platz war gegen die starke Konkurrenz für uns nicht zu holen. Mit meinem dritten Podestplatz in Le Mans bin ich trotzdem zufrieden. Nächstes Jahr greifen wir wieder an.“

Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #79): „Wir haben uns ganz bewusst für eine andere Strategie als unsere stärksten Konkurrenten entschieden. Ich saß zum Start fast drei Stunden am Steuer. Unser Auto war schon in dieser frühen Rennphase wirklich bärenstark. Das war eigentlich eine Reise ins Ungewisse, die uns allerdings recht schnell an die Spitze gebracht hat. Schade, dass wir diese Position nicht bis ins Ziel halten konnten.“

Fred Poordad (Porsche 911 RSR #88): „Mit dem Start in Le Mans ging für mich ein Traum in Erfüllung. Dass wir in dieser hart umkämpften Klasse so gut durchkommen, ist fantastisch. Unser fünfter Platz bedeutet mir sehr viel und gibt uns für die restlichen Saisonrennen der WEC die nötige Motivation.“

Rennergebnis
Klasse GTE-Am

  1. Keating/Chavez/Sörensen (USA/P/DK), Aston Marin Vantage, 343 Runden
  2. MacNeil/Andlauer/Merrill (USA/F/USA), Porsche 911 RSR, 343
  3. Dalla Lana/Pittard/Thiim (CDN/GB/DK), Aston Martin Vantage, 342
  4. Wainwright/Barker/Pera (GB/GB/I), Porsche 911 RSR, 340
  5. Poordad/Heylen/Root (USA/B/USA), Porsche 911 RSR, 340
  6. Cassidy/Flohr/Castellacci (NZ/CH/I), Ferrari 488 GTE, 340
  7. Frey/Gatting/Bovy (CH/DK/B), Ferrari 488 GTE, 340
  8. Mann/Ulrich/Vilander (GB/CH/SF), Ferrari 488 GTE, 339
  9. Haryanto/Picariello/Rump (RI/B/EST), Porsche 911 RSR, 338
  10. Ried/Priaulx/Tincknell (D/GB/GB), Porsche 911 RSR, 336
  11. Campbell/Fassbender/Robichon (AUS/IRL/CDN), Porsche 911 RSR, 329

So geht’s weiter
Der nächste Einsatz für Dempsey Proton Racing in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ist am 10. Juli das Sechsstundenrennen in Monza/Italien.

Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC, 3. Lauf, 24 Stunden von Le Mans/Frankreich