Saison 2018

Von Erfolg zu Erfolg

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Die Porsche 911 RSR von Dempsey Proton Racing und Proton Competition rasten 2018 auf den Rennstrecken der Welt von Erfolg zu Erfolg. Wir blicken auf das außergewöhnliche Jahr zurück, in dem die Mannschaft rund um Christian und Michael Ried zahlreiche Siege und Titel holte.

World Endurance Championship WEC
Die WEC startete auf dem Traditionskurs von Spa-Francorchamps in die Super-Saison 2018/2019. Der 911 RSR von Dempsey Proton Racing mit der Startnummer 77 ging von der Pole-Position in das Rennen, doch ein Benzinpumpenproblem machte Christian Ried, Matt Campbell und Julien Andlauer einen Strich durch die Rechnung. Als Vierte verpassten sie am Ende des spannenden Saisonauftakts nur knapp das Podium in der Klasse GTE-Am. Der zweite von der Mannschaft aus Ummendorf eingesetzte 911 RSR mit der Startnummer 88 kam auf der Traditionsrennstrecke in den Ardennen als Sechster ins Ziel.

„Mit der Pole-Position haben wir gut vorgelegt, doch leider ist es im Rennen dann nicht ganz so gut für uns gelaufen. Wir nehmen jedoch viele positiven Dinge mit nach Hause“, sagte Michael Ried, Teameigner und Technischer Direktor. Christian Ried richtete seinen Blick nach vorne auf den Höhepunkt des Jahres: „Das wirft uns nicht zurück. Jetzt greifen wir in Le Mans noch motivierter an.“

Diese Kampfansage war kein leeres Versprechen: Mit dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans hat Dempsey Proton Racing den größten Erfolg seiner Teamgeschichte gefeiert. Vor 250.000 Zuschauern gewannen Christian Ried, Matt Campbell und Julien Andlauer das berühmteste Langstreckenrennen der Welt. Auf dem 13,629 Kilometer langen Circuit des 24 Heures setzte sich der 911 RSR mit der Startnummer 77 bereits in der dritten Rennstunde an die Spitze der besonders hart umkämpften Klasse GTE-Am. Diese Führung gab er bis ins Ziel nicht mehr ab. Unter den Augen von Hollywoodstar Patrick Dempsey, einem der Teilhaber des Teams, zeigten die Fahrer auf der Strecke über 335 Runden eine ebenso fehlerfreie Leistung wie das Team in der Box. Die Mannschaft unter Führung von Michael Ried hatte den 510 PS starken Rennwagen optimal auf die besonderen Herausforderungen dieses Klassikers vorbereitet, und auch die insgesamt 24 Boxenstopps klappten wie am Schnürchen. Der starke vierte Platz des zusätzlich eingesetzten 911 RSR mit der Startnummer 99 rundete den imposanten Auftritt ab. Der Elfer mit der 88, von der Pole-Position aussichtsreich ins Rennen gegangen, kam nicht ins Ziel.

Dieser Sieg ist das Größte“
„Ein Traum wurde Wirklichkeit. Mit diesem Sieg haben wir Geschichte geschrieben“, strahlte Michael Ried. „Le Mans ist das wichtigste und am härtesten umkämpfte Rennen des Jahres. Ich bin unheimlich stolz auf das ganze Team, das an seine Grenzen gegangen ist und auch unter schwierigsten Bedingungen alles auf den Punkt gebracht hat. Dieser Erfolg ist der Lohn für viele Jahre harter Arbeit und gibt uns großen Auftrieb für den Rest der Saison.“ Patrick Dempsey, der von Hollywood nach Le Mans gekommen war, um seine Jungs zu unterstützen, konnte es kaum fassen: „Mir fehlen die Worte. Alle haben einen fantastischen Job gemacht, es war ein Sieg des gesamten Teams. Das Rennen war unglaublich anspruchsvoll, doch Christian, Matt und Julien haben keine Fehler gemacht. Auch die Mechaniker waren spitze. So gewinnt man Rennen.“ Christian Ried sagte: „Dieser Sieg ist das Größte. Die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen, davon träumt jeder Rennfahrer. Das Gefühl, bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Podium zu stehen und von Zehntausenden begeisterter Fans gefeiert zu werden, ist Gänsehaut pur und mit Worten nicht zu beschreiben. Ich bin glücklich und dankbar, dass ich das erleben durfte.“

Sieg in Silverstone
Nach dem zweiten Saisonsieg, den Christian Ried, Julien Andlauer und Matt Campbell mit der Startnummer 77 in Silverstone holten, musste Dempsey Proton Racing im japanischen Fuji trotz einer starken Vorstellung einen Rückschlag verkraften: Im 911 RSR mit der 88 kamen Matteo Cairoli, Giorgio Roda und Lokalmatador Satoshi Hoshino nach einer starken Leistung als Zweite ins Ziel, doch die Freude über diesen Erfolg währte nicht lange: In der Software des Datenaufzeichnungsgerätes (Data Logger), das die Tankzeit misst, war eine Programmzeile geändert, die dazu führte, dass eine längere Tankzeit in den Speicher geschrieben wurde als vom Sensor tatsächlich gemessen. Als Folge wurden sowohl die 88 als auch die 77, die wegen eines Benzindruckproblems auf dem achten Platz ins Ziel kam, disqualifiziert. Dazu wurden dem Team alle bis dahin gewonnenen Meisterschaftspunkte aberkannt.

Die Änderung der Software wurde von einem externen Dienstleister vorgenommen, der eigenmächtig gehandelt hat. Niemand sonst im Team oder bei Porsche hatte Kenntnis davon. Dennoch übernahm Christian Ried als Teamchef die volle Verantwortung, stellte jedoch klar: „Fairer Motorsport ist eine der Grundprämissen unseres Teams. Deshalb begrüßen wir die konsequente Überwachung der Einhaltung der technischen Regeln durch FIA und ACO ausdrücklich. Wir akzeptieren die Aberkennung aller Meisterschaftspunkte der ersten vier Saisonrennen.“

Tolles Comeback in Shanghai
Von diesem Rückschlag hat sich Dempsey Proton Racing schnell erholt: Beim Sechsstundenrennen auf dem Shanghai International Circuit, das wegen heftiger Regenfälle hinter dem Safety Car gestartet werden musste, gewannen Christian Ried, Matt Campbell und Julien Andlauer im 911 RSR mit der Startnummer 77 die Klasse GTE-Am. Für sie war es bereits der dritte Saisonsieg. Im zweiten 911 RSR mit der 88 belegten Matteo Cairoli, Riccardo Pera und Khaled Al Qubaisi den dritten Platz und komplettierten damit den erfolgreichen Jahresabschluss der Mannschaft aus Ummendorf.

„Das war heute eine tolle Teamleistung. Das Jahr mit einem Sieg abzuschließen, haben wir uns alle gewünscht. Dass uns das bei diesen extrem schwierigen Bedingungen gelungen ist, freut mich ganz besonders“, sagte Michael Ried. Dieses schwierige Rennen zu gewinnen, war auch für Christian Ried eine ganz besondere Genugtuung: „Das Team hat uns mit einer perfekten Rennstrategie und tollen Boxenstopps unterstützt. Kompliment an meine Teamkollegen Matt und Julien. Sie waren zum ersten Mal auf dieser Strecke am Start und sind ein fantastisches Rennen gefahren.“ Für Matt Campbell war es „eines der härtesten Rennen, das ich bisher gefahren bin. Das Auto bei diesen Wassermassen auf der Strecke zu halten, war nicht einfach.“ Julien Andlauer sagte: „Wir haben als Team keine Fehler gemacht und deshalb verdient gewonnen. Ich freue mich schon darauf, in Sebring in die zweite Saisonhälfte zu starten“

European Le Mans Series ELMS

Erfolgreicher Start für Proton Competition in die European Le Mans Series ELMS: Beim spannenden Vierstundenrennen auf dem Circuit Paul Ricard belegten Matteo Cairoli sowie Gianluca und Giorgio Roda im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 88 den zweiten Platz in der Klasse GTE. Bis zur letzten Runde lagen sie sogar in Führung, mussten den Sieg in einem Herzschlagfinale aber noch aus der Hand geben. Im zweiten 911 RSR mit der 77 kamen Christian Ried, Dennis Olsen und Marvin Dienst auf der traditionsreichen Rennstrecke im südfranzösischen Le Castellet als Fünfte ins Ziel.

„Der Sieg war zum Greifen nah. Leider hat es am Ende nicht ganz gereicht. Wir haben jedoch gesehen, dass wir über den Winter unsere Hausaufgaben gemacht haben und sehen den weiteren Rennen voller Zuversicht entgegen“, sagte Michael Ried, Teameigner und Technischer Direktor. Matteo Cairoli sagte: „Das war knapp. Schade, dass wir den Sieg in der letzten Runde noch verloren haben. Auch mit diesem zweiten Platz haben wir uns eine gute Ausgangsposition für den Rest der Saison geschaffen. Und beim nächsten Rennen in meiner Heimatstadt Monza wollen wir zurückschlagen.“

Im Autodromo Nazionale sprangen dann aber seine Teamkollegen von der 77 in die Bresche: Christian Ried, Marc Lieb und Marvin Dienst setzten mit dem zweiten Platz die Erfolgsserie von Proton Competition fort. Im zweiten 911 RSR kam Gianmaria Bruni zusammen mit Giorgio und Gianluca Roda auf dem traditionsreichen Grand-Prix-Kurs als Fünfter ins Ziel. Matteo Cairoli war wegen einer Terminüberschneidung nicht am Start. „Heute hat nicht viel zum Sieg gefehlt. Eine für uns ungünstige Safety-Car-Phase hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte Christian Ried. „Da kannst du nichts machen. Jetzt greifen wir halt auf dem Red Bull Ring nach dem ersten Saisonsieg.“

Erster Saisonsieg auf dem Red Bull Ring
Das mit dem ersten Saisonsieg für Proton Competition in der European Le Mans Series ELMS hat in Österreich funktioniert – allerdings war es der 911 RSR mit der Startnummer 88 von Matteo Cairoli, Giorgio Roda und Gianluca Roda, der nach einem harten Kampf in der Klasse GTE als Erster über die Ziellinie fuhr. Christian Ried dagegen hat mit der 77 als Vierter zusammen mit Dennis Olsen und Marvin Dienst den Sprung aufs Podium knapp verpasst.

„Dieser Sieg war einfach fällig. In Le Castellet und Monza haben wir mit unseren zweiten Plätzen bewiesen, dass wir alles haben, was es braucht, um Rennen zu gewinnen. Diesmal hat alles gepasst. Dieser Sieg verschafft uns im Titelkampf eine hervorragende Ausgangsposition.“ Diese Bilanz zog Michael Ried nach dem Rennen. Die Besatzung der Startnummer 88 kommentierte ihren Erfolg voller Euphorie. „Was für ein Rennen. Danke an das Team für die tolle Unterstützung. Unser 911 RSR lief perfekt, die Reifen haben super funktioniert. Meine Teamkollegen waren stark unterwegs und haben mir das Auto in Führung liegend übergeben. Ich musste den Sieg nur noch nach Hause fahren“, strahlte Matteo Cairoli, und Gianluca Roda sprach auch für Sohn Giorgio, als er sagte: „Im dritten Rennen mit Proton Competition der erste Sieg. Wir freuen uns für das ganze Team. So kann es in Silverstone gerne weitergehen.“

Nur 0,126 Sekunden fehlten zum Sieg
Vier Wochen nach dem ersten Saisonsieg auf dem Red Bull Ring überzeugte Proton Competition auch beim Vierstundenrennen in Silverstone mit einer starken Leistung. Im 911 RSR mit der 88 hatten Matteo Cairoli, Gianluca Roda und Giorgio Roda die Hand schon am Siegerpokal, mussten sich nach einem harten Kampf jedoch um 0,126 Sekunden geschlagen geben. Im zweiten 911 RSR, den das Team aus Ummendorf auf dem britischen Traditionskurs einsetzte, starteten Christian Ried, Dennis Olsen und Marvin Dienst von der Pole-Position. Als Vierte verpassten sie jedoch knapp das Podium.

„Eigentlich hätten wir den Sieg in der letzten Runde nicht mehr aus der Hand geben dürfen. Aber so was passiert nun mal. Wir freuen uns auch über den zweiten Platz, mit dem wir unsere Führung in der Meisterschaft weiter ausgebaut haben“, kommentierte Michael Ried. Matteo Cairoli sagte: „Das war eine verrückte letzte Runde. Dass im Ziel eine Zehntelsekunde zum Sieg gefehlt hat, tut natürlich weh. Ich bin stolz aber auf die starke Leistung meiner Teamkollegen.“ Gianluca Roda blickte da schon wieder nach vorne. „Wir liegen in der Meisterschaft weiter an der Spitze. Allein das zählt nach so einem verrückten Rennen.“ Christian Ried machte dagegen kein Hel aus seiner Verärgerung: „Schon wieder Vierter. Das ist wie verhext.“

Weiter auf Titelkurs
Beim Rennen auf dem Circuit Spa-Francorchamps, das wegen sintflutartiger Regenfälle und schlechter Sicht kurz nach der Hälfte der Distanz abgebrochen werden musste, fuhr Proton Competition weiter auf Titelkurs: Matteo Cairoli sowie Gianluca und Giorgio Roda sicherten sich mit der Startnummer 88 den dritten Platz in der Klasse GTE. Sie waren von der Pole-Position gestartet. Proton Competition verteidigte dadurch seine Tabellenführung in der Teamwertung. In der Fahrerwertung lagen weiterhin Gianluca und Giorgio Roda an der Spitze. Matteo Cairoli hatte, da er in Monza nicht am Start war, weniger Punkte als seine Teamkollegen. Im zweiten 911 RSR mit der 77 kamen Christian Ried, Dennis Olsen und Marvin Dienst auf dem Traditionskurs in den Ardennen nach einem starken Rennen als Fünfte ins Ziel. Auch sie hatten lange das Podium im Visier. Doch eine von einem Konkurrenten verursachte Kollision machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.

„Glückwunsch an meine Teamkollegen. Das war heute nicht einfach. Doch sie haben den widrigen Bedingungen getrotzt und sind ein starkes Rennen gefahren. Schade, dass ich nicht zum Einsatz kam,“ sagte Matteo Cairoli, und Gianluca Roda ergänzte: „Spa ist von Haus aus keine einfache Strecke. Bei solchen Bedingungen hier zu fahren, ist sicherlich grenzwertig. Da geht es vor allem darum, dein Auto auf der Strecke zu halten. So gesehen bin ich mit diesem dritten Platz sehr zufrieden.“ Nicht zufrieden war verständlicherweise Christian Ried: „Wenn man durch eine unverschuldete Kollision aus dem Rennen geworfen wird, ist das natürlich bitter. Aber das kann immer passieren, vor allem bei solchen widrigen Wetterbedingungen. Da stießen heute viele an ihre Grenzen.“ Sein Bruder Michael schloss sich an: „Das war wieder mal typisch Spa. Hier ist man vor keiner Überraschung sicher. Wir haben ein weiteres Podium geholt und unsere Tabellenführung verteidigt. Das war unser Ziel. Jetzt freuen wir uns auf ein spannendes Saisonfinale.“

Sieg und Meistertitel – was für ein Tag!
Was für ein Tag für Proton Competition: Beim letzten Rennen der European Le Mans Series ELMS feierte die Mannschaft aus Ummendorf nicht nur den zweiten Saisonsieg, sondern sicherte sich gegen die starke Konkurrenz auch die Team- und Fahrermeisterschaft. Mit dem Siegen waren in Portugal Christian Ried, Dennis Olsen und Marvin Dienst an der Reihe. Mit der Startnummer 77 gewannen sie auf dem anspruchsvollen Kurs an der Algarve die Klasse GTE, während ihre Teamkollegen Matteo Cairoli, Gianluca Roda und Giorgio Roda mit der 88 als Dritte ins Ziel kamen. Vater und Sohn Roda konnten sich dadurch als Fahrermeister feiern lassen.

„Dieser 28. Oktober wird in der Geschichte von Proton Competition immer ein ganz besonderer Tag bleiben. Sieg und Meistertitel – das ist der Wahnsinn“, so Michael Ried. „Wir haben diese stark besetzte Rennserie gewonnen und diese erfolgreiche Saison auch noch mit einem Sieg abgeschlossen. Besser geht’s nicht. Ein Kompliment an unsere Fahrer und das ganze Team, das unermüdlich für den Erfolg gearbeitet und sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen lassen hat. Jetzt wird richtig gefeiert.“ Christian Ried sagte: „Das Beste kommt zum Schluss. Genau so haben wir uns das Ende dieser spannenden und hart umkämpften Saison vorgestellt. Heute hat alles gepasst. Unsere Rennstrategie ist voll aufgegangen, der 911 RSR ist gelaufen wie ein Uhrwerk, Fahrer und Team haben keinen Fehler gemacht.“

Gianluca Roda hatte Tränen in den Augen, als er sagte: „Das ist ein großer Tag für Proton Competition und natürlich auch für uns. Mit meinem Sohn Giorgio diesen Titel zu gewinnen, ist einfach unglaublich. Davon habe ich immer geträumt. Danke an alle, die mitgeholfen haben, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Vor allem möchte ich Matteo danken. Er ist ein sehr guter Rennfahrer und ein fantastischer Teamkollege.“ Das Schlusswort gehört Christian Ried: „Glückwunsch an Gianluca und Giorgio zum Titelgewinn, an dem natürlich auch Matteo großen Anteil hat. Mein besonderer Dank gilt Porsche und allen unseren Partnern für die tolle Unterstützung.“