Shanghai

WEC, 8. Lauf, Shanghai

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Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC, 8. Lauf in Shanghai/China

„Wir sind stolz auf unser Team“

Shanghai – Beim Sechsstundenrennen in Shanghai ging die Erfolgsserie von Proton Competition in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC weiter. Mit dem Porsche 911 RSR von KCMG belegten Wolf Henzler (Nürtingen), Christian Ried (Schönebürg) und Joel Camathias (Schweiz) nach einer sehenswerten Aufholjagd den zweiten Platz in der Klasse GTE-Am – und fuhren damit zum vierten Mal in Folge aufs Podium.

Das vorletzte Saisonrennen auf dem 5,541 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs vor den Toren der chinesischen Wirtschaftsmetropole war spannend bis zum Schluss. Dafür sorgte Wolf Henzler, der den vor ihm auf dem zweiten Platz fahrenden Ferrari in der Schlussphase des Rennens immer stärker unter Druck setzte. Als in der letzten Runde beide Autos von einem Prototypen in eine Kollision verwickelt wurden, konnte das der Porsche-Werksfahrer zu seinen Gunsten nutzten und sich den zweiten Platz sichern. Für Abu Dhabi Racing, das in Mexico City den ersten Saisonsieg feierte, belegten Patrick Long (USA), Khaled Al Qubaisi (Abu Dhabi) und David Heinemeier Hansson (Dänemark) den vierten Platz. In der Klasse GTE-Pro kamen Richard Lietz (Österreich) und Michael Christensen (Dänemark) im 911 RSR von Dempsey Proton Racing als Sechste ins Ziel.

Stimmen nach dem Rennen
Michael Ried, Teameigner und Technischer Direktor: „Dieses Rennen hatte es in sich. Es war an Spannung kaum zu überbieten und eine tolle Werbung für unseren Sport. Für uns hat es zwar nicht zum zweiten Saisonsieg gereicht, doch mit unserer Startnummer 78 zum vierten Mal in Folge aufs Podium zu fahren, ist auch eine starke Leistung, auf die wir alle stolz sein können. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf Bahrain. Unser ganzes Team ist heiß darauf, die Saison in der Wüste mit einem Sieg abzuschließen.“

Wolf Henzler (Porsche 911 RSR #78): „Die letzte Runde war richtig hart. Ich war schon meinen ganzen Stint über auf Schlagdistanz zum Ferrari, war an einigen entscheidenden Stellen einen Tick besser, hatte aber trotzdem keine Chance zum Überholen. Doch in der letzten Runde konnte ich dann richtig gut aufschließen. Ich bin gut aus Turn 3 herausgekommen, und weil ich wusste, dass wir auf der Bremse besser sind, hab ich’s dann in der ersten Haarnadel probiert. Ich habe mich neben den Ferrari gesetzt, als sich plötzlich ganz innen noch ein Prototyp reinzwängte. Der ist mir, weil einfach kein Platz war, in meine rechte Seite gekracht, worauf ich den Ferrari rechts getroffen habe. Wir haben uns beide gedreht, und ich konnte am schnellsten wieder losfahren. Dadurch ging’s auf dem Podium noch eine Stufe höher.“

Christian Ried (Porsche 911 RSR #78): „Natürlich wollen wir in dieser Saison unbedingt noch ein Rennen gewinnen. Doch wie es aussieht, ist der zweite Platz für uns das Maximum. Wir sind aber auch damit glücklich und stolz auf unser Team, das uns auch diesmal wieder mit schnellen Boxenstopps unterstützt hat.“

Joel Camathias (Porsche 911 RSR #78): „Die letzte Runde war nichts für schwache Nerven. Toll, wie Wolf um den zweiten Platz gekämpft hat. Im vierten Rennen hintereinander aufs Podium zu fahren, ist eine unglaublich starke Teamleistung. Noch schöner wäre es, wenn für uns in Bahrain endlich der erste Sieg folgen würde.“

Patrick Long (Porsche 911 RSR #88): „Unser 911 RSR war zum Schluss sehr konstant und wir waren dadurch eigentlich in einer guten Position, um noch in den Kampf um das Podium eingreifen zu können. Doch ein schleichender Platten hat diese Hoffnung zerstört.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #77): „Für uns war auch Shanghai wieder ein hartes Rennen. In der Hitze am Anfang haben unsere Reifen nicht so gut gearbeitet, wie wir gehofft hatten. In der Schlussphase wurde es dann besser und wir hatten einen guten Kampf mit dem Ferrari vor uns. Für das letzte Rennen in Bahrain werden wir alles daransetzen, uns noch einmal zu verbessern.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #77): „Die Streckenbedingungen sind mit zunehmender Renndauer besser für uns geworden. Trotzdem waren wir von den Schnellsten ein gutes Stück weg. Bahrain ist zum Abschluss der Saison noch einmal ein anderes Rennen, auch von den Reifen her. Wir werden dort eine andere Mischung fahren und hoffen, dass wir davon profitieren können.“

Rennergebnis
Klasse GTE-Pro
1. Priaulx/Tincknell (USA/GB/GB), Ford GT, 170 Runden
2. Mücke/Pla (D/F), Ford GT, 170
3. Bruni/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE, 170
4. Sörensen/Thiim (DK/DK), Aston Martin, 170
5. Rigon/Bird (I/GB), Ferrari 488 GTE, 168
6. Christensen/Lietz (D/A), Porsche 911 RSR, 168
7. Stanaway/Turner (NZ/GB), Aston Martin, 1

Klasse GTE-Am
1. Lamy/Dalla Lana/Lauda (P/CAN/A), Aston Martin, 166 Runden
2. Ried/Henzler/Camathias (D/D/CH), Porsche 911 RSR, 166
3. Collard/Perrodo/Aguas (F/F/P), Ferrari F458 Italia, 166
4. Al Qubaisi/Long/Heinemeier Hansson (UAE/F/DK), Porsche 911 RSR, 166
5. Brandela/Ragues/Taylor (F/F/USA), Chevrolet Corvette, 164
6. Wainwright/Carroll/Barker (GB/GB/GB), Porsche  911 RSR, 164

So geht`s weiter
Der neunte und letzte Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC wird am 19. November in Sakhir/Bahrain ausgetragen.

Die Serie
In der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie fahren gemeinsam in einem Rennen, werden aber getrennt gewertet. Dempsey Proton Racing tritt mit dem Porsche 911 RSR in der stark besetzten Klasse GTE-Pro gegen Aston Martin, Ford und Ferrari an. Abu Dhabi Proton Racing und KCMG fahren in der Klasse GTE-Am gegen Aston Martin, Chevrolet und Ferrari.